Die Stimmen von Marrakesch  (on tour)

Anne Bennent liest aus der Erzählung "Die Stimmen von Marrakesch" von Elias Canetti. Der Text entfaltet vor der Kulisse der fremdartigen Stadt einen eigentümlichen Reiz. Zusammen mit der Musik von Otto Lechner und seinem Ensemble wird daraus ein assoziativer Trip.

Elias Canetti hielt sich 1954 mehrere Wochen lang in Marrakesch auf. Mehr als ein Jahrzehnt später verfasste er vierzehn literarische Impressionen über die orientalische Stadt, seine Streifzüge durch die Mellah, das Feilschen in den Suks, das Treiben auf der Djema el Fna, blinde Bettler, Kinderprostituierte und Kamele, die zum Schlachter getrieben wurden. "Auf Reisen nimmt man alles hin, die Empörung bleibt zu Haus. Man schaut, man hört, man ist über das Furchtbare begeistert, weil es neu ist. Gute Reisende sind herzlos."(Elias Canetti: Die Rufe der Blinden. In: Die Stimmen von Marrakesch)

Hier in diesem Buch ist es Anne Bennent, die Canettis Sprache in die mündliche Tradition zurückführt, diese Erinnerungsstücke, Skizzen, Momentaufnahmen erzählt. Zusammen mit Otto Lechners Musik, die für diese Aufnahme komponiert wurde, ersteht ein großes Klangbild dieses berühmt gewordenen Reiseberichts.